Verwaltungsgebäude Schorndorf

Neubau AOK Baden-Württemberg am Standort Schorndorf

Nach eingehenden Untersuchungen und Machbarkeitsstudien zu dem aus den 60 er Jahren stammenden Bestandsgebäudes, fiel die Entscheidung zugunsten eines Neubaus. Somit bestand die Möglichkeit, das Gebäude optimal auf dem Grundstück zu platzieren, um dessen Fernwirkung und Auffindbarkeit zu verbessern und die Außenanlagen neu zu ordnen. Das Gebäude gliedert sich in 2 Baukörper, Würfel und Winkelbau, jeweils mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade.
Der Neubau wurde nach den geltenden EnEV-Standards konzipiert. Für die Wärmeerzeugung wurde eine Wärmepumpe eingeplant. Die Büro- und Sonderbereiche werden über Deckensegel als Raumheiz- und Kühlflächen versorgt. Die Be- und Entlüftung erfolgt über eine zentrale Klimaanlage mit einer hochwirksamen Wärmerückgewinnung. Für die Brandfrüherkennung wurde eine vollflächige BMA-Anlage installiert.

Bauherr
AOK Baden-Württemberg

Bauzeit
Planung 2013 / Baubeginn 2015 / Fertigstellung 2017

Kennzahlen
BRI ca. 7.600 m³
BGF ca. 2.200 m²

Leistungsphasen
LPH 1-9

Lageplan und Grundriss EG

Der mit einer dunklen Keramikfassade umhüllte Würfel markiert mit seiner besonderen Gestaltung den Eingang. Er beinhaltet neben Empfang und Wartezone des Kundencenters auch Sondernutzungen, wie Seminar- und Mitarbeiterräume. Die Büro- und Beratungsräume befinden sich im zweigeschossigen Winkelbau.
Um die etwas kostenintensivere Keramikfassade zu realisieren, wurden für den Winkelbau kostengünstigere, großformatige Faserzementtafeln verwendet, die sich mit Ihrer hellen Farbe gegenüber dem dunklen Würfel zurücknehmen.

Für die Verkleidung des Würfels wurden Keramikformen entworfen. Diese bestehen aus drei verschiedenen Grundmodulen mit reliefartiger Oberfläche, welche ebenso gedreht verwendet eine große Gestaltungsmöglichkeit ergibt. Die Verzahnung einzelner Profilhöhen bei den übereinander angeordneten Modulen unterstützt die vertikale Struktur. Die Glasur unterstreicht zusätzlich je nach Lichteinfall und Tageszeit die lebendige Gestaltung. Durch die Optimierung  und Reduzierung der Keramikmodule konnte sowohl eine optisch äußerst ansprechende als auch wirtschaftlich interessante Fassade realisiert werden.

Um einen Einblickschutz der Büros untereinander zu gewährleisten, wurden die verglasten Trennwände mit halbhohen geschlossenen Wandelementen ergänzt. Wo möglich wurden  Sichtbetonoberflächen realisiert. Die Klimatisierung der Büros erfolgt über Deckensegel. Sämtliche Installationen verlaufen im Hohlraumboden bzw. im Deckenbereich der Flure, deren Abhangdecke voll revisionierbar ist. Farbakzente der Trennwände in verschiedenen Grüntönen, im Bodenbelag und bei der Möblierung der Sonderbereiche, sorgen für eine freundliche und einladende Atmosphäre.

Über ein zentrales Treppenhaus im Würfelbaukörper wird das Gebäude erschlossen. Der 2. bauliche Rettungsweg ist als außenliegende Stahltreppe realisiert, welche hinter der Faserzementverkleidung des Riegels angeordnet optisch nicht in Erscheinung tritt. Im 1. Obergeschoss befindet sich ein großzügiger heller Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter mit offener Teeküche und unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten, vom Tresen bis zur Lounge. Im Dachgeschoss ergänzt ein teilbarer Sitzungssaal mit Panoramafenster und direktem Anschluss auf die Dachterrasse das Angebot.